Vor einem Monat haben meine Frau und ich beschlossen, unseren ersten Hochzeitstag am 6. Dezember am Drewitzer See zu verbringen. Natürlich wollten wir (ich) zwischen Romantik und Entspannung auch ein paar Fische fangen. Also haben wir das Wochenende gebucht und uns riesig auf die Reise gefreut. Ein paar Tage bevor wir fahren wollten, kam die Vorhersage, dass der Orkan Xaver genau in der Zeit vom 6. bis 8. Dezember kräftig über Mecklenburg-Vorpommern mit Windstärken von über 120 km/h fegt. Nach kurzer Überlegung was wir tun sollten, haben wir (ich) uns entschlossen trotz Sturm da hinzufahren.
Starker Wind am Drewitzer See
Freitag spätnachmittags kamen wir an und ich muss sagen, der Wind hat echt ziemlich stark gepustet. Das Wasser habe ich da so noch nie gesehen: weißer Schaum an der Oberfläche und große Wellen – es war klar, dass es an diesem Tag nichts mit dem Boot werden würde. An Rausrudern war nicht zu denken. Also habe ich mir gedacht, ich ziehe mich warm an und mache ein paar Würfe vom Steg.
Equipment für den Sturmtag
Am Drewitzer See muss man immer mit einem Hecht rechnen, deswegen nutzte ich geflochtene Schnur mit 60cm Hartmono, 16 Kilo Tragkraft am Ende. Weil ich bei dem Wind nichts mitschleppen wollte, habe ich nur einen Fox Rage Snax und einen "Lieblingsköder" mitgenommen. Wegen des Windes habe ich einen 21g Jigkopf benutzt und beim allerersten Wurf kam gleich der erste Biss.
Hecht in Sicht
Es war ein echt kräftiger Angriff und nach relativ kurzem Drill habe ich einen sehr großen Hecht an der Oberfläche gesehen. So schnell wie er da war, war er auch wieder weg. Einmal aus dem Wasser gesprungen, Kopf geschüttelt und raus war der Köder.
Glücklicherweise musste ich nicht lange um den ausgestiegenen Hecht trauern, denn direkt beim nächsten Wurf kam wieder ein Biss. Dieses Mal habe ich viel vorsichtiger gedrillt, und kurze Zeit danach konnte ich mich über einen superschönen 40er Barsch freuen. Nach der Messung und ein paar Fotos habe ich ihn zurückgesetzt und gleich weitergemacht, bevor es komplett dunkel werden würde. Nach dem nächsten Wurf und einem weiteren schönen Barsch wollte Jasmin auch ein paar Würfe haben. So konnte Jasmin vor der Dunkelheit ihren PB Barsch fangen: 35 cm - ein super Gefühl! Das hat uns, trotz schlechten Wetters, sehr optimistisch für die kommenden zwei Tage gemacht.
Bootstour bei Wind
Am Samstag hat der Wind etwas nachgelassen, immer noch windig, aber gerade mal so, dass wir mit dem Boot rausfahren konnten. Nach einem gemütlichen Frühstück und ein bisschen Entspannung im Wellness-Bereich haben wir uns auf den Weg gemacht, um ein paar unserer Lieblingsangelstellen auszuprobieren. Es war sehr sonnig und die ersten zwei Stunden haben wir überhaupt keinen Biss bekommen.
Echtes Barschwetter
Obwohl das Wasser ziemlich kalt war, haben wir uns entschieden es in unserer Lieblingsbucht zu probieren. Eigentlich habe ich nicht viel erwartet, weil die Wassertiefe dort bei 4 m liegt (man sieht den Boden schon). Manchmal kommt es aber doch ganz anders als erwartet und innerhalb einer Stunde konnten wir 13 Barsche fangen, alle zwischen 32 und 44 cm groß – ich persönlich habe noch nie so viele große Barsche in solch kurzer Zeit gefangen (war echt geil) ...
Nach so einer aufregenden Tour haben wir uns entschlossen, zurück ins Warme zu gehen und den Drewitzer See weiter als herrlichen Blick aus dem leckeren Restaurant zu genießen.
Letzter Tag: PB Barsch
Am Sonntag (wieder nach ausgiebigem Frühstück) wollten wir vor unserer Abreise wieder ein paar Würfe vom Steg versuchen. Wieder hat es sich gelohnt, die paar Würfe zu machen! Jasmin hat einen neuen PB Barsch gefangen (37 cm), und ich konnte auch wieder den einen oder anderen tollen Barsch fangen.
Normalerweise fangen wir richtig viele Hechte am Drewitzer See, die Besonderheit dieses Trips war, dass obwohl wir nicht einen Hecht gefangen haben (einen verloren), es ein unglaubliches Angelerlebnis war. Der Drewitzer See bietet immer wieder tolle Überraschungen, deswegen bin ich sehr froh, dass der nächste Trip schon geplant ist. Natürlich haben wir alle unsere gefangenen Fische wieder freigesetzt - wer weiß, vielleicht sind sie bis zum nächsten Mal noch ein paar cm mehr gewachsen.
Bis zum nächsten Mal wünsche ich euch allen ratternde Rollen!