Baitcaster Rollen

Baitcaster Rollen

Baitcasterrollen sind eine moderne Variante der klassischen Multirolle, die speziell für das Werfen und Führen von (Kunst)ködern entwickelt wurde. Etwas Übung ist nötig, macht dann aber Riesenspaß!

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<h2>Kaufberatung zu Baitcasterrollen</h2><p>Baitcasterrollen sind ein spannendes und sehr vielseitiges Thema. Diese in den USA sehr weit verbreiteten Rollen sind auch bei uns inzwischen vollkommen integriert; und das aus gutem Grund. </p><p>Das Fischen mit diesen kleinen, technischen Wunderwerken bereitet <strong>nach einer unabdinglichen Übungsphase unglaublichen Spaß</strong>, bietet in einigen Situationen aber vor allem auch entscheidende Vorteile gegenüber der Verwendung von Stationärrollen. So lassen sich durch den Daumenkontakt zur Spule die Köder während des Fluges jederzeit kontrollieren und nach Bedarf punktgenau stoppen, sodass die Präzision beim Wurf unübertroffen ist und gerade bewachsene Uferbereiche perfekt abgefischt werden können. Darüber hinaus wird beim Wurf mit einer Baitcastrolle immer nur so viel Schnur freigegeben, wie der Köder wirklich hinter sich herzieht. Bei eher schlecht fliegenden Ködern wie Wobblern, kann es bei Stationärrollen schon einmal vorkommen, dass sich der Bait überschlägt und in der Schnur verwickelt. Dies ist schon aufgrund des Leerwurfes nicht besonders erheiternd. Wenn das Einholen des verwickelten Köders dann aber auch noch einen sensiblen Fisch vergrämt hat, ist das Ärgernis komplett. Durch die <strong>kontrollierte Schnurfreigabe beim Werfen mit der Baitcaster</strong>, überschlagen sich Minnows nahezu nicht mehr, sodass unterm Strich deutlich effizienter gefischt werden kann.</p><p>Weiterhin fischt Ihr mit der Baitcaster sehr schnell und entspannt, da das permanente Umklappen des Schnurfangbügels wegfällt. Einfach ein Druck auf die Daumentaste und schon geht's los. Dieser Vorteil macht auch das Vertikalfischen mit der Baitcaster wesentlich angenehmer, als die gleiche Disziplin mit der Stationärrolle je sein könnte, da die Tiefenkontrolle des Köders über die Taste um ein Vielfaches vonstattengeht.</p><p>Da Baitcasterrollen eine drehbare Spule haben, die beim Wurf in Rotation versetzt werden muss, gibt es beim Kauf einiges zu beachten, um die richtige Rolle für Euren speziellen Einsatzzweck zu finden. Die Wurfgewichtsgrenzen sind hier konstruktionsbedingt enger als bei Stationärrollen und eine Baitcaster für alle Ködertypen und -gewichte gibt es nicht.</p><h2>Linkshand-Modell oder Rechtshand-Modell</h2><p>Baitcasterrollen können im Gegensatz zu Stationärrollen <strong>nicht von Rechts- auf Linkshandbetrieb umgebaut werden</strong>. Ihr müsst also beim Kauf beachten, ob Ihr Rechts- oder Linkshänder seid. Rollen für Rechtshänder (gekurbelt wird hier mit links) werden häufig mit einer „1“ in der Größenangabe bezeichnet, also zum Beispiel 51 für Rechtshänder und 50 für Linkshänder (bei Shimano und bei vielen Modellen von Abu Garcia). Alternativ kann auch ein „L“ oder „LH“ in der Bezeichnung vorhanden sein, womit gemeint ist, dass die Rolle mit der linken Hand gekurbelt wird.</p><p>"Augen auf beim Baitcasterkauf", heißt es und aus diesem Grund sollen Euch die nachstehenden Ausführungen die Wahl Eurer Wunschrolle vereinfachen.</p><h2>Die richtige Rollengröße</h2><p><strong>Baitcasterrollen gibt es grundsätzlich in verschiedenen Größen: </strong></p><ul><li>50er</li><li>70er</li><li>100er</li><li>150er</li><li>200er</li><li>300er</li><li>400er</li></ul><p>Leider sind inzwischen Rollen von so vielen unterschiedlichen Herstellern und in so unterschiedlichen Bauarten verfügbar, dass Ihr mit dieser einfachen Größeneinteilung nicht mehr auskommt. Bei einigen Herstellern (z.B. Shimano und teilweise Daiwa) finden sich diese Angaben noch; bei vielen anderen Herstellern lässt sich von der Rollenbezeichnung nicht mehr automatisch auf die Rollengröße schließen. Da bleibt nichts anderes übrig, als aufmerksam die Rollenbeschreibungen zu lesen und vor allem auf die Angaben zur Schnurfassung und (falls angegeben) zum Spulengewicht zu achten.</p><p>Bei der Wahl Eurer Baitcaster solltet Ihr Euch also vor dem Kauf überlegen, welche Köder Ihr an welcher Schnur fischen wollt. Im Normalfall sind die Schnurfassungen der Rollen von den Herstellern so angelegt, dass sich daraus ein sinnvoller Einsatzbereich für einen bestimmten Köderbereich ergibt. </p><h2>Das Spulengewicht</h2><p>Ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl der Baitcasterrolle ist das Spulengewicht. Leichtere Spulen lassen sich einfacher und mit weniger Ködergewicht in Rotation versetzten, drehen aber im Vergleich zu schwereren Spulen nicht so lange nach. So sollten Baitcaster zum Fischen mit ultraleichten Ködern möglichst leichte Spulen haben, um diese entspannt werfen zu können. Schwerere Spulen benötigen dagegen mehr Gewicht, um die Trägheit zu überwinden, laufen dann allerdings durch das eigene Gewicht länger nach, was sich vor allem beim Werfen von schwereren Ködern sehr positiv auf die Wurfweite auswirkt. Je schwerer die Köder also sind, umso schwerer darf auch die Spule sein. Richtig ausgewogen und eingestellt, sind so absoluten Weitwürfe mit gut fliegenden Ködern möglich.</p><p>Sogenannte „<em>Bait Finesse Reels</em>“ haben besonders leichte und flache Spulen mit wenig Schnurfassung, um die ganze Palette von leichten Ködern gut werfen und führen zu können. Derzeit liegen die niedrigsten Spulengewichte bei BFS-Rollen bei etwa 7 Gramm. Die Schnurfassung solcher Spulen ist bewusst niedrig gehalten, da auch übermäßige Mengen Schnur das Spulengewicht so in die Höhe treiben können, dass leichte Köder nicht mehr sinnvoll geworfen werden können.</p><p>Bei Rollen mit größerer Schnurfassung ist zu beachten, dass viel Schnur (vor allem sehr schweres Fluorocarbon) auch wieder Gewicht mit sich bringt und dazu führen kann, dass die Trägheit der Spule zunimmt und leichtere Köder schlechter geworfen werden können. Daher sollte auf Baitcasterrollen immer nur so viel Schnur aufgespult werden, wie wirklich für das Angeln sinnvoll und notwendig ist.</p><h2>Spulendurchmesser (Außendurchmesser und Kerndurchmesser)</h2><p>Neben dem Spulengewicht spielt auch der Spulendurchmesser eine Rolle. Das Verhältnis aus Außendurchmesser und Innerdurchmesser der Spule (in Verbindung mit der Spulenbreite) bestimmt natürlich einerseits die Schnurfassung. Andererseits haben diese Werte aber auch Einfluss auf das Rotationsverhalten der Spule. Eine Spule mit großem Schnurkern hat mehr Masse nach außen verlagert. Daher lässt sie sich schwerer in Rotation versetzen als eine Spule mit kleinerem Spulenkern. Gleichzeitig gibt sie aber auch pro Umdrehung mehr Schnur frei und braucht so weniger schnell zu rotieren. Die physikalischen Zusämmenhänge dieses Sachverhaltes sind aber recht kompliziert zu erklären und in der Praxis auch nur im Ultralight-Bereich relevant, da sich bei höheren Ködergewichten schnell die Schnurfassung als entscheidender herauskristallisiert. </p><h2>Die Wurfbremsen</h2><p>Baitcasterrollen sind immer mit mindestens zwei oder sogar drei Wurfbremsen ausgestattet, die in den unterschiedlichen Phasen des Wurfes eingreifen, um ein Überlaufen der Spule zu verhindern. Dies ist notwendig, da sich ansonsten die Spule mit der gleichen Geschwindigkeit weiter dreht, wenn der Köder durch Gegenwind oder zum Ende des Wurfes langsamer wird.</p><p><strong>Im Großen und Ganzen unterscheiden wir vier verschiedene Arten von Wurfbremsen:</strong></p><ul><li>Die Achshemmung oder auch Schleifbremse</li><li>Die Magnetbremse</li><li>Die Fliehkraftbremse</li><li>das digitale Bremssystem</li></ul><p>Einige dieser Wurfbremsen sind von außen einstellbar, ohne dazu den Seitendeckel der Rolle öffnen zu müssen. Andere Bremssysteme sind da bisher noch weniger komfortabel und erfordern es, die Rolle während des Fischens immer mal wieder zu öffnen, um das Bremssystem auf den neuen Köder einzustellen.</p><p><strong>Erklärung</strong>:</p><ul><li>Die <strong>Achshemmung</strong> ist bei nahezu jeder Baitcaster vorhanden und als Rändelschraube auf der Getriebeseite erkennbar. Mit ihr lässt sich ein Durch auf die Spulenachse ausüben, der je nach Ködergewicht unterschiedlich gewählt werden kann. Diese Bremse wirkt gleichbleibend während des gesamten Wurfablaufes.</li><li>Die <strong>Magnetbremse</strong> arbeitet mithilfe eines induktiven Magnetfeldes zwischen Spule und Bremseinheit und bremst die Spule drehzahlabhängig ein. Sie wirkt vor allem in der Anfangsphase des Wurfes, wenn die Spule die höchste Rotationsgeschwindigkeit hat, um ein Überschlagen der Spule nach der ersten Beschleunigung zu verhindern. Es sind verschiedene induktive Bremssysteme verbreitet, die unterschiedlich stark in den Wurfablauf eingreifen. So können sehr gutmütige Rollen herauskommen, die sehr stressfrei zu werfen sind, aber vielleicht nicht als absolute Weitenjäger taugen oder auch echte Weitwurfwunder, die im Gegenzug etwas mehr Konzentration beim Wurf und einen gelegentlichen "Daumeneingriff" verlangen.</li><li>Die <strong>Fliehkraftbremse</strong> wirkt über Klötzchen, Ärmchen oder Schieber, welche bei Rotation der Spule nach außen geworfen werden und dann auf einer speziellen Bremsfläche im Gehäuse schleifen um so die Bremswirkung erzeugen. Im Gegensatz zur Magnetbremse wird hier also mechanisch gebremst. Auch die Fliehkraftbremse wirkt vor allem in der Anfangsphase des Wurfes bei höchster Umdrehungszahl und lässt dann im weiteren Wurfverlauf nach. Hier haben sich inzwischen verschiedenste Variationen etabliert und auch hier gibt es Unterschiede in Gutmütigkeit und Wurfweite der Rollen.</li><li>Das <strong>Digitale Bremssystem („DC“)</strong> ist ein induktives elektronisches Bremssystem, was während des Wurfes die Bremskraft anpasst. Dieses Bremssystem funktioniert sehr sicher, ist aber auch relativ teuer. Allerdings ermöglicht es auch im Zusammenspiel mit gut fliegenden Ködern absolute Weitwürfe und ist nach Aussage vieler Fans nahezu "idiotensicher".</li></ul><p>Die Wahl des Bremssystems hängt ein wenig vom Wurfstil des Anglers ab. Einige kommen besser mit magnetischen Systemen zurecht, anderen liegen mechanische Systeme besser. Nicht zuletzt unterscheiden sich auch die sich jeweilig entsprechenden Bremssysteme der unterschiedlichen Hersteller, sodass es sich anbietet, vor dem Kauf verschiedene Rollen bei Freunden "probezuwerfen", um persönliche Vorlieben herauszuarbeiten.</p><p>Einige Rollenhersteller kombinieren magnetische und mechanische Bremssysteme in einer Rolle, sodass diese dann über insgesamt drei Wurfbremsen verfügt.</p><h2>Die Sternbremse</h2><p>Moderne Baitcasterrollen sind mit einer Sternbremse ausgerüstet. Diese klickt im Gegensatz zu Stationärrollen meist nicht, es gibt aber inzwischen immer mehr Ausnahmen. Oft sind diese Bremsen mit Carbonscheiben ausgerüstet und ermöglichen hohe Bremskräfte und ruckfreien Ablauf. Die Sternbremse ist also Drillbremse der Baitcasterrolle.</p>

Häufige Fragen

Schnelles, präzises Werfen ist ein Punkt. Die Einhandbedienung ist möglich, gerade beim Vertikal- und Pelagischen-Angeln ist dies super. Direkter Schnurabzug im Wurf. Beim Angeln mit schweren Ködern hat die Baitcaster eine längere Lebensdauer als bei Spinnrollen. Der Funfaktor ist sehr hoch.
Man muss sich im Klaren sein, welche Ködergewichte man werfen möchte und was für Angeltechniken betrieben werden. Dies entscheidet dann über die Rollengröße und die Übersetzung.
Linkshandmodelle sind Rechtshändern zu empfehlen, da sie die Kurbel auf der linken Seite haben. Andersherum sieht es bei Rechtshandmodellen aus. In Europa fischen die meisten mit Rechtshandmodellen, in den USA hingegen mit Linkshandmodellen.
Bei Gegenwind und im Dunkeln zu werfen, ist schwierig. Die Wurfweiten einer Spinningkombo zu erreichen, bedarf viel Übung und hochwertigem Gerät. Sehr leichte Gewichte unter 3 Gramm lassen sich mit der Baitcaster nur mit speziellen BFS-Rollen und einer sehr guten Technik werfen.
Alle. Welche Schnur bespult werden soll, hängt einzig und alleine von Angelart ab, welche du ausüben möchtest. Bei der Verwendung von dickeren Fluorocarbon-Schnüren, bieten Baitcaster sogar deutliche Vorteile gegenüber Spinnrollen, da ein herunterspringen der Schnur nicht möglich ist.