<h2><span>Kaufberatung zu Jigköpfen</span></h2><p>Im ersten Moment scheint der Jigkopf eher unauffällig und nicht so wichtig zu sein, fängt doch der <a href="/collections/gummifische">Gummiköder</a> den Fisch. Doch die Sache hat einen Haken. So gibt es bei diesen spitzen Gesellen sehr große Unterschiede, die durchaus über Erfolg oder Nichterfolg beim Fischen entscheiden können.</p><p>Beim Kauf Eurer Jigköpfe lohnt es sich also durchaus, einen näheren Blick auf Material, Haken und Konstruktion zu werfen.</p><h2>Der Haken</h2><p>In den erhältlichen Jigköpfen werden die interschiedlichsten Haken verbaut. Zum Teil erkennt man dies an die Farbe, zum Teil an der Drahtstärke oder auch an der Form der Haken. Doch worauf kommt es nun wirklich an?</p><h3>Hakengröße</h3><p>Zunächst einmal sind viele unterschiedliche Hakengrößen im Angebot. Vom Minihaken bis zum Riesengreifer ist fast alles zu bekommen und mit den unterschiedlichsten Kopfgewichten kombiniert. Natürlich ergibt sich daraus die Schwierigkeit, die passende Hakengröße zum Gummifisch und Zielfisch zu finden. Aus der folgenden Tabelle könnt Ihr ableiten, welche Hakengröße für welche Ködergröße geeignet ist. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Hakengrößen nicht genau genormt sind. So kann ein 3/0er Haken vom einem Hersteller deutlich größer ausfallen als ein 3/0er Haken eines anderen Herstellers. Hier hilft im Zweifelsfall nur ausprobieren.</p><div><table><colgroup><tbody><tr><td><p><strong>Hakengröße</strong></p></td><td><p><strong>Gummifischgröße</strong></p></td></tr><tr><td><p><span>#2 und #3</span></p></td><td><p><span>Minigummifische von 3-4 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#1</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis max. 2,’’5 bzw. ca. 6 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#1/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 3’’ bzw. ca. 7 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#2/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 3,5’’ bzw. ca. 9 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#3/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis ca. 4,5’’ bzw. ca. 11 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#4/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 5,5’’ bzw. ca. 14 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#5/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 6,5’’ bzw. ca. 16,5 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#6/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 7,5’’ bzw. ca. 19 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#8/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 9’’ bzw. ca. 23 cm</span></p></td></tr><tr><td><p><span>#10/0</span></p></td><td><p><span>Gummifische bis 10’’ bzw. ca. 25 cm</span></p></td></tr></tbody></table></div><p><span> </span></p><p>Wie bereits erwähnt, können die Größen durch Herstellervariationen oder persönliche Vorlieben leicht abweichen. Zudem solltet Ihr immer beachten, ob Ihr mit Stinger fischen wollt oder ohne. Fischt Ihr keine Stinger, so sollten je nach Gummifisch und Zielfisch die Jighaken eine Nummer größer gewählt werden. Da mit zunehmender Hakengröße meist auch die Drahtstärke steigt, kann auch bei zu erwartenden Großfischen der Haken bewusst größer gewählt werden. So wird zum Beispiel beim Heilbuttfischen ein 15 Zentimeter Gummifisch oft mit einem #10/0er oder sogar #12/0er Jighaken kombiniert.</p><p><strong>TIPP</strong>: Gummifische, die größer als 25 Zentimeter sind, sollten besser am System bzw. Einschraubjigkopf gefischt werden.</p><h3>Hakenform</h3><p>Auch die Form des Hakens ist von entscheidender Bedeutung. So gibt es relativ flache Haken, bei denen wenig Abstand zwischen Hakenschenkel und Hakenspitze vorhanden ist. Diese sind tatsächlich eher ungeeignet, da sie eher schlecht im Fischmaul fassen. <br>Besser sind Haken, bei denen ein möglichst großer Abstand zwischen Spitze und Schenkel gegeben ist, da dieser einfach zuverlässiger greift.</p><p>Neben die normalen Haken, werden bei einigen Jigköpfen auch „<a href="/collections/offset-haken">Offset-Haken</a>“ eingegossen, die es ermöglichen, die Gummifischen „<em>krautfrei</em>“ und damit hängersicherer anzubieten.</p><p>In den sogenannten „<em>Fireball-Jigheads</em>“, die für das Angeln mit toten Köderfischen entwickelt sind, sind sehr kurzschenklige Haken verbaut. Aus diesem Grund eignen sie sich kaum für die Kombination mit Gummifischen.</p><h3>Hakendraht</h3><p>Wie bereits erwähnt, spielt die Drahtstärke und die Qualität eine entscheidende Rolle. Die Stärke sollte zum Zielfisch passen und so gewählt sein, dass die Haken nicht im Drill aufbiegen oder brechen können. Dennoch sollte der Draht auch nicht zu dick ausfallen, da dickerer Draht schlechter ins Fischmaul eindringt. Die goldene Mitte zwischen möglichst hoher Stabilität und nicht zu großer Drahtstärke ist hier die optimale Lösung.</p><h3>Hakenspitze</h3><p>Es gibt unterschiedliche Gestaltungen der Hakenspitze. Die meisten sind chemisch geschärft und Kegelförmig. Eine sind geschliffen und können mit einer Art „<em>Schneide</em>“ versehen sein, wieder andere haben eine Art verstärkte Pfeilspitze. Alle diese Spitzenformen haben gute Hakeigenschaften. Dennoch sollte man wissen, dass nicht alle Jighaken gleich spitz sind und vor allem bleiben.</p><ul><li>Am <strong>schärfsten bzw. spitzesten sind Haken aus Carbonstahl</strong>, welche allerdings rostanfällig sind.</li><li><strong>Haken aus rot anodisiertem Stahl</strong> widerstehen dem Rost besser, sind aber nicht so spitz und werden noch leichter stumpf. Zudem sind sie nicht gut nachzuschärfen, dafür aber relativ preiswert.</li><li>Den <strong>besten Kompromiss aus Schärfe und Langlebigkeit</strong> bieten schwarz vernickelte, sogenannte „black-nickel“ Haken. Diese sind daher auch bei den meisten Jigköpfen in Verwendung.</li></ul><p>Doch auch hier gilt es zu beachten, dass nicht jeder Hersteller die gleiche Qualität liefert. Wer etwas mehr investiert, bekommt auch meist schärfere und stabilere Haken.</p><h2>Der „Blei“-Kopf</h2><p>Jigköpfe sind mit Gewichten aus verschiedenen Materialien versehen.</p><p>Meist handelt es sich dabei um <strong>Blei</strong>, welches sich wegen des günstigen Preises, der leichten Verarbeitung und seiner hohen Dichte hervorragend eignet. Allerdings ist Blei giftig für die Umwelt, weshalb es inzwischen alternative Materialien für Jigköpfe gibt.</p><p>Da ist zum Beispiel <strong>Wolfram (Tungsten)</strong> zu nennen, welches eine vom technischen Standpunkt aus bessere Alternative ist. Besser, da es zum einen ungiftig ist, zum anderen aber auch noch eine höhere Dichte aufweist und daher bei gleichem Gewicht kleiner ausfällt. Durch seine große Härte erzeugt Tungsten zudem, ein deutlicheres Signal beim Auftreffen auf den Gewässergrund. Der Nachteil ist, dass Wolfram teuer und schlecht zu verarbeiten ist. Aus diesem Grund sind Jigheads aus Tungsten meist nur in kleine Gewichten zu bekommen und auch recht kostenintensiv.</p><p>Eine weitere umweltfreundliche Alternative stellen <strong>Jigköpfe aus Zinklegierungen</strong> dar. Sie sind vollständig ungiftig, gut zu verarbeiten und daher kaum teurer als Bleiköpfe. Durch eine geringere Dichte sind sie allerdings bei gleichem Gewicht deutlich größer als Bleiköpfe und die Auswahl ist bisher noch relativ beschränkt. </p><p>Wer bei überschaubaren Kosten aber die Umwelt schonen möchte, sollte die Nutzung von bleifreien Jigköpfen durchaus überdenken.</p><h2>Hakenhalter</h2><p>Die meisten Jigköpfe sind mit einer Art „<em>Haltevorrichtung</em>“ für die Gummifische versehen. Dies kann ein Gusshaken oder eine Bleiwulst sein, die einfach beim Gießen aus Blei mitgeformt wird. Es können aber auch kleine Drahthäkchen eingegossen sein.</p><p>Die erste Möglichkeit ist günstig, hat aber den Nachteil, dass gerade schlanke Gummifische häufig bereits beim Aufziehen einreißen. Dies wird durch eingegossene Drahthäkchen wirkungsvoll verhindert. Dafür reißen die Gummifische spätestens ein, wenn man versucht, sie wieder vom Jighaken herunterzuziehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich generell, <strong>Gummifische immer nur einmal zu montieren und dann den Haken nicht mehr zu wechseln</strong>. Zudem halten sie auch bei Gewaltbissen, wenn man sie vor dem ersten Einsatz mit einem Tropfen Sekundenkleber am Jigkopf festklebt.</p><h2>Kopfform</h2><p>Der Standardkopf ist der Rundkopfjig, der grundsätzlich immer und überall eingesetzt werden kann.</p><p>Daneben sind „<em>Footballheads</em>“ erhältlich, die sich bestens zum Vertikalfischen eignen. Sie konzentrieren die Massen und geben dem Gummifisch so sehr viel seitliche Stabilität. Darüber hinaus verklemmt ein von der Seite kommenden Zander sehr häufig den Footballkopf zwischen seinen Kiefern, sodass der Haken nicht so leicht seitlich wegklappen kann. Fürs vertikale Fischen ist der Footballkopf also erste Wahl.</p><p>Sonderformen sind Erie- oder Standup-Köpfe, die in der Theorie den Gummifisch vom Boden abstehen lassen sollen, um die Bissausbeute zu verbessern. Diese können im Stillwasser sehr gut eingesetzt werden. In stärkerer Strömung neigen sie zum Umkippen, weshalb sich im Fluss eher Rundkopfjigs anbieten.</p><p>Der Letzte im Bunde ist der dreieckige „<em>Darfkopf</em>“, welche die Gummifschen bei der Abwärtsbewegung von rechts nach links „<em>darten</em>“ lässt und so für mehr Spiel am Köder sorgt, um die Fische aggressiver zu machen. Er ist besonders gut für die Kombination mit „<em>No-Action</em>“-Ködern geeignet.</p>