<h2>Beratung zum Kauf und Einsatz von Big-Bait-Ruten</h2><p>Eines vorweg: beim wirklich gezielten Einsatz von <a href="/collections/bigbait">Größködern</a> in Gewichtsbereichen zwischen 100 g und über 200 g trennt sich die Spreu vom Weizen. Köder um 100 Gramm kann man noch mit vielen Ruten irgendwie vorsichtig werfen. Das bedeutet aber nicht, dass man sie auch wirklich sinnvoll mit solchen <a href="/collections/spinnruten">Ruten</a> einsetze kann. Möchte man ernsthaft regelmäßig mit diesen Wurfgewichten umgehen, dass bleibt nur die Anschaffung einer Rute, die ausdrücklich für diese Ködergewichte entwickelt wurde. Hierbei geht es nichtmehr um größtmögliche Leichtigkeit oder überragende Rückmeldung der Rute sondern um Rückgrat, Aufladung und Handling. </p><p>Das bedeutet nicht, dass alles BigBait-Ruten schwere, gefühllose Knüppel sind. Auch hier ist die Entwicklung nicht stehen geblieben und moderne Kohlefaser-Materialien und Fertigungstechnologien, haben Einzug gehalten. So sind inzwischen Ruten verfügbar, die Köder über 200 g werfen können und dabei selbst nur wenig über 200 g (oder sogar darunter) wiegen. Hier gilt es, den richtigen Kompromiss aus Stabilität, Wurfperformance, Qualität und dem eigenen Portemonaie zu finden. </p><h3>Was gibt es nun im Einzelnen zu Bigbait-Ruten zu beachten:</h3><p>Zum einen sind die meisten Big-Bait-Ruten für Baitcasterrollen gedacht. Dies hat einen einfachen Grund. Köder ab einem bestimmten Gewicht lassen sich nicht mehr angenehm mit der Stationärrolle fischen. Bei jedem Wurf lastet ein enormes Gewicht auf dem Zeigefinger und die (meist geflochtene) <a href="/collections/geflochtene-schnur">Schnur</a> neigt zum Einschneiden. Bei viele hundert Würfen am Tag ist das alles andere als angenehm. </p><p>Darüber hinaus erzeugen viele der großen Köder unter Wasser mächtig Gegendruck. Auch hier sind <a href="/collections/baitcaster">Baitcaster-Rollen</a> einfach besser geeignet. Konstruktionsbedingt kurbeln sie die druckvollen Köder einfach souveräner ein und sind dabei gleichzeigt deutlich stabiler und langlebiger. </p><p>Am Ende ist das Werfen von so schweren Ködern mit der Baitcaster auch kein Hexenwerk, sodass der Trend bei den BigBait-Anglern eindeutig zur Baitcast-Kombo geht. Natürlich bekommen diejenigen, die sich nicht mit dieser Technik anfreunden können oder wollen auch weiterhin eine (begrenzte) Auswahl an Spinnruten für den Einsatz von Bigbaits. </p><h3>Worauf kommt es wirklich an?</h3><p>Wo bei Zandergerät Wert auf eine bestmögliche Rückmeldung der Rute gelegt wird, fällt dieser Punkt bei BigBait-Ruten etwas ins Hintertreffen. Den Biss eines großen Hechtes bekommt man ziemlich sicher mit und es zählen andere Eigenschaften, die zum Teil etwas mit der Rückmeldung der Rute im Gegensatz stehen. So ist in vielen Bigbait-Ruten etwas Glasfaser verarbeitet. Dies erleichtert das Aufladen der strammen Ruten, verbessert enorm die Drillqualitäten bei großen Fischen und erhöht die Bruchfestigkeit der Ruten in hohem Maße. Diese Eigenschaften reduzieren allerdings zugleich zwangsläufig ein wenig das Feedback der Rute. Wie bereits erwähnt, kommt es darauf allerdings nicht wirklich an. </p><p>Da Hechte viele Zähne haben und einen großen Gummiköder zwischen ihren kräftigen Kiefern regelrecht festkeilen können, sollten Bigbait-Ruten ein brachiales Rückgrat haben, um beim Anschlag den Gummiköder in diesem Schraubstock-Kiefer bewegen zu können. Ist die verwendete Rute zu schwächlich, verpufft der Anhieb und der Hecht wird entweder gar nicht erst gehakt oder verabschiedet sich im Drill. Dies ist also ein weiteres wichtiges Kriterium für die Anschaffung einer richtigen Rute.</p><p>Bei den hohen Ködergewichten sind auch die Rutenringe einer hohen Belastung ausgesetzt. Es sollten also genügend Ringe von guter Qualität, zum Beispiel von <a href="/collections/fuji">Fuji</a> oder <em>Seaguide</em>) verbaut sein, um die entstehenden Belastungen gut über den gesamten Rutenblank zu verteilen. Die Ringe sollten groß genug sein, um den reibungslosen Durchgang von Schlagschnurknoten zu erlauben. Weiterhin ist ein ausreichender Innendurchmesser der Ringeinlagen wichtig, wenn (wie so oft beim <a href="/collections/hecht">Hechtfischen</a>) im Winter gefischt werden soll. Dies verzögert das Zufrieren der Ringe bei Minustemperaturen gewaltig. Die Einlage selbst sollte in jedem Fall für den Einsatz moderner Geflechtschnüre geeignet sein. Wer mit der Rute zudem auch im Brackwasser fischen möchte, der Ring mit Rahmen aus Titanium in Erwägung, damit die Ringe korrosionsfrei sind. </p><p>Wenn die Ringe nun noch unterwickelt sind, um Punktbelastungen der Ringfüße auf den Blank zu minimieren, dann ist das Ringkonzept perfekt für eine BigBait-Rute.</p><h3>Länge läuft</h3><p>Beim Thema Länge, sind zwei Werte bei einer BigBait-Rute besonders wichtig:</p><p>1. Die Gesamtlänge der Rute sollte in Normalfall zwischen 240 und 275 Zentimetern liegen. Dies erleichtert das Werfen von großen, schweren Ködern sehr, zumal wenn durch die Verwendung von <strong>bissfesten <a href="/collections/titanvorfacher">Vorfächern</a></strong> ein langes Pendel vor dem Spitzenring geworfen werden soll.</p><p>2. Die Länge des Handteils nach dem Rollenhalter sollte am besten mindestens 40 Zentimeter betragen. So ist ein ausreichender Hebel gegeben, um die schweren Köder in Bewegung zu setzen. Dies spart Kraft und schont vor allem Rücken und Schulter. Bei der Führung kann das Lange <strong>Handteil</strong> dann wunderbar unter dem Arm eingeklemmt werden, was ebenfalls sehr kraftsparend ist.</p><h3>Der Foregrip</h3><p>Hier scheiden sich ein wenig die Geister. Für viele ist der Foregrip einer Rute nur Zierde. Beim <strong>BigBait-Angeln</strong> hat er dagegen für andere eine wichtige Funktion. Ist der Köder ausgeworfen, so kann die Rute am Vorgriff gehalten werden. So kommen Rutenende und Rolle weiter nach hinten. Die Rute liegt balanciert und mit dem Rutenende unter dem Arm gesichert in der Hand. Dies wirkt schneller Ermüdung entgegen. Kommt der ersehnte Anbiss, dann kann die Rute aus dieser Position kraftvoll nach oben geführt werden, um den Anschlag sicher durchzubringen. Ob man diese Rutenhaltung nutz oder nicht, ist ein wenig Geschmackssache. Sicher ist aber, schaden tut der Foregrip auf keinen Fall.</p><h3>Der Trigger</h3><p>Baitcaster-Ruten sind ja mit einem Triggergriff ausgestattet. Dieser kommt in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Bei BigBait-Ruten werden großen und schwere Rollen eingesetzt. Daher sollten die Triggergriffe hier unter Umständen anders gewählt werden, als bei Barschruten. Häufig kommen Rollenhalter zum Einsatz, bei denen der Trigger nicht zwischen den Fingern liegt, sondern hinter der Hand. Dies kann in Verbindung mit großen Rollen angenehmer sein. Hier spielen aber Geschmack und Handgröße eine besondere Rolle, sodass an dieser Stelle keine allgemeine Empfehlung zur perfekten Wahl gegeben werden kann. Da bleibt nur das Ausprobieren.</p><h3>Das Wurfgewicht</h3><p>Auch bei Bigbait-Ruten gibt es verschiedene Wurfgewichtsbereiche. Während einige den Übergangsbereich von der mittleren zur schweren Hechtfischerei abdecken (Wurfgewichte bis 100 oder 120 g), sind andere wirklich gezielt für das Fischen von großen (Wurfgewichte bis 170 g) bis riesigen Baits gemacht (Wurfgewichte bis 300 g oder mehr). Man sollte sich also vor dem Kauf überlegen, welche Köder regelmäßig zum Einsatz kommen sollen und die Rute dann nach dem Köderspektrum auswählen.</p><p>Solltest Du nach dem Lesen dieses Textes immer noch offene Fragen zum Kauf einer BigBait-Rute haben, dann hilft Dir unser Kundenservice natürlich sehr gern weiter. Ansonsten Feuer frei mit den großen Ködern und <strong>viele Bisse von kapitalen Krokodilen</strong>.</p>